Geburt

Meine (beinahe) Traumgeburt

Also ich fürchte, lange wird dieser Eintrag nicht werden. Als ich zuletzt am Tag der Geburt, ja, schon „unter“ der Geburt hier schrieb, wusste ich nicht, dass das eigentlich schon der halbe Geburtsbericht sein würde.

Ich denke, dass man das als Geburtsbeginn markieren kann, denn vermutlich waren das die ersten wirksamen Wehen, die ab etwa 16 Uhr. Also solche Wehen, mit denen ich arbeiten musste, mit denen ich atmete. Vorbereitet hatte ich mich ja mit Hypnobirthing. Viel Zeit hatte ich nicht, aber ich habe mehr oder weniger regelmäßig die Atemtechnik geübt, bei der man den Bauch durch langsames tiefes Einatmen maximal ausdehnt, um die Wirkung der Wehe zu verstärken – die Wirkung, nicht den Schmerz! Die Visualisierungen fand ich eher anstrengend, ich hatte keine Lust aufs Üben und daher nicht vorbereitet, nur so im Hinterkopf für den Notfall. Auch hatten der Mann und ich besprochen, wie das mit dem „Gegendrücken“ funktioniert – einmal im Kreuzbeinbereich, einmal unter den Knien.

Im Endeffekt habe ich mich sehr lange mit dem tiefen Einatmen und dem Kniedrücken wohlgefühlt. Beim perfekten Atemtiming hatte die heranrollende Wehe schlichtweg keine „Spitze“, vergleichbar mit einem Wadenkrampf den man vorzeitig abwürgt durch Zehen zum Bauch ziehen. Sobald ich spürte, dass die Wehe keine Macht gewinnt, ich ihr den Wind aus den Segeln geatmet hatte, hab ich mich währenddessen schon entspannt. Damit war der anstrengende Teil der Wehe etwa 10-15 Sekunden lang. Auch die Wehen selbst waren sehr kurz, wir stoppten so 30-45 Sekunden. Die Pausen dazwischen waren extrem unterschiedlich, ständig schwankend zwischen 3 und 10 Minuten.

Während wir da so Stunde um Stunde verbrachten, hörten wir Musik und redeten, und zwar sehr entspannt. Ich wippte und summte zu den bests of von the Cranberries, das war die perfekte Musik in dem Moment. Ich hatte de facto keine *Schmerzen*, maximal Missempfindungen, und war sehr beflügelt und guter Dinge, weil es so pillepalle einfach lief. Zwischendurch hatte ich eher andere Sorgen – was, wenn das nun keine richtigen Wehen sind, wenn daraus nichts wird? Wenn der Große umsonst bei den Großeltern ist, die Oma sich grundlos den Tag Urlaub genommen hatte, und mit diesen Wehen die ganze Nacht verbringen wollte ich auch nicht, schließlich musste ich ja schon konzentriert bei der Sache sein! Und auch der Nicht-Rhythmus verunsicherte mich. Aber hilft ja nix, es blieb abzuwarten.

Um etwa 19 Uhr brachten die Großeltern den großen Kleinen nach Hause, das war so abgesprochen. Er sollte daheim essen und daheim schlafen, und möglichst wenig mitbekommen. Es war sehr turbulent, mir fast ein wenig zu turbulent. Ich kniete am Teppich, lag ein wenig vornüber auf die Couch, oder saß auf selbiger. Die Wehen konnte man mir weder ansehen noch anhören, nur daran erkennen, dass ich mich aus dem Geschehen ausklinkte. Zwischendrin las ich mit dem Kind ein Buch, plauderte mit den Schwiegers und twitterte vor mich hin. Um 20 Uhr wurde ich daheim ein wenig unruhiger, wusste nicht so genau, wohin mit mir. Ich hätte gern Gewissheit gehabt, wo ich eigentlich grade stehe, und konnte auch nicht abschätzen, wann es Zeit war ins Krankenhaus zu fahren. Ich hatte wirklich Sorge, dort anzukommen und zu hören, der Muttermund wäre erst 2cm offen oder so, wissend was das für die Nacht bedeuten würde. Ich wollte eigentlich unbedingt noch zuhause bleiben, habe mich aber zunehmend unwohl gefühlt.

Als der Mann dann das Söhnchen zu Bett bringen wollte, habe ich beschlossen noch eine Runde baden zu gehen. Das Bad selbst war unglaublich angenehm, ich konnte mich wieder ein wenig entspannen, die Wehen waren dort so angenehm, dass ich kaum Arbeit mit ihnen hatte. Alles fühlte sich sehr weich an in meinem Körper, also einfach „schlaff“ auf Befehl, entspannt eben, ich weiß nicht wie ichs besser sagen soll. Meine Güte, wie oft dachte ich an die einleitenden Kapitel im Hypnobirthing Buch, und wie recht die Autorin damit hatte! Einmal im richtigen Rhythmus angelangt läuft alles so viel einfacher…

Die Uhr im Badezimmer zeigte immer noch sehr unterschiedliche Intervalle, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, schon Ziehen im unteren Rücken zu spüren, so ein leichtes Brennen. Das machte mich ein wenig mulmig, erinnerte es mich doch an den Beginn der Übergangsphase, und daran, dass dann ziemlich zackig die ersten Presswehen kamen. Zusätzlich machte mir zu schaffen, dass der Kleine extrem unruhig war und sich im Bett die Seele aus dem Leib schrie. Warum und weshalb wussten wir nicht, und ich machte mir arg Vorwürfe, ob er nicht doch mitbekommen hatte, dass mit Mama etwas nicht stimmt und nun total durch den Wind war. (Tags drauf wussten wir, dass er auf Teufel komm raus nicht einschlafen will wenn Oma und/oder Opa noch da sind! – Oma war natürlich da damit wir nachher ins KH konnten.) Kurz vor 21 Uhr, als er immer noch schrie, wurde ich nervöser, wollte eigentlich unbedingt bald losfahren. Ich ging dann zu ihm ins Zimmer, und sang zusammen mit dem Mann das GuteNachtLied. Ein wenig besser wars dann, und etwa 10 Minuten nachdem ich raus gegangen war (und mich fertig gemacht hatte zum Abflug) war auch Ruhe oben und der Mann kam ins Wohnzimmer, wo ich ihm sagte, dass egal ob der Kleine nun nochmal aufweint, ich nun losfahren will.

Kurz drauf waren wir schon unterwegs, die 20-Minuten Strecke ließ sich gut überstehen, die Wehenintervalle waren gnädig – im Auto Wehen find ich nämlich echt fies, kann mich da auch kaum genug konzentrieren… Um 21.45 waren wir jedenfalls am Parkplatz vorm Krankenhaus.

Die Wehenabstände waren hier auf sehr kurz eingependelt, kaum dass wir uns den Kreißsäälen näherten, kamen alle 2-3 Minuten. Ich war immer noch ruhig und hatte keine schlimmen Schmerzen. Bald hatte die Hebamme verstanden, dass ich einfach verstumme wenn ich Wehen habe und sie auch nicht höre. Das musste der Mann anfangs ein paar Mal erklären. Ein wenig stolz bin ich ja, dass mir eine erfahrene Hebamme zu DEM Zeitpunkt nicht eine Wehe ansehen konnte. Oder weniger stolz, als vielmehr dankbar die Trickkiste, die ich erarbeitet hatte. Zuerst sollte ich jedenfalls zum Ultraschall (warum hab ich ehrlich gesagt nicht kapiert), und die junge Assistenzärztin untersuchte mich zusammen mit einer Praktikantin. Liegen und den Schall aushalten war während der Wehen nicht so angenehm, aber ich konnte noch mit der Ärztin rumalbern: „Wenns unangenehm ist sagen sies mir, ja?“ – „Klar, aber nützts mir was?“ – „Naja, eigentlich…“ 😀

Sie erklärte dann, dass sie das Gewicht nicht mehr schätzen kann (ahja, sie wollten standardmäßig gucken ob es ein Kopf-Becken-Problem geben könnte), weil der Kopf schon verformt sei, da auf dem Weg nach unten. Sie runzelte die Stirn und untersuchte mich dann, und es kam ein toller Moment: „Nun, der Muttermund ist bei 8cm..“ Ich musste lachen, und habe mich sehr gefreut. Oh mein Gott so weit schon!! Und bis hierhin ein Spaziergang – mit teils unwegigem Gelände, aber Spaziergang trotzdem.

Als wir dann wieder im Kreißsaal ankamen, meldete ich an, dass ich gern noch baden würde und übergab meine daheim getippte Geburtswunschliste an die Hebamme, die sie auch ernsthaft durchlas, was ich sehr schön fand. Sie meinte dann, bis die Wanne voll wäre würde es noch dauern, und der Mann solle mich anmelden – halt Moment, ich wollte doch ambulant entbinden! Wir erfuhren, dass grade sehr viel los sei, und sie mich leider schnell in ein Stationsbett legen und ausm Kreißsaalbereich schaffen müssen, damit die nächsten rein können, und daher ne Anmeldung nötig wäre. Nungut, lässt sich nichts machen, und der Mann machte sich auf den Weg. In der Zwischenzeit wurde ein wenig CTG geschrieben, was anfangs sehr gut lief, dann aber wie gewohnt immer wieder Aussetzer brachte. Unangenehm war auch, dass jede Bauchberührung sofort eine heftige Wehe auslöste, und das Gesuche mit dem CTG Kopf nervte mich unglaublich. Glücklicherweise erließen sie mirs erstmal.

Alleine fühlte ich mich nicht so wohl, die Wehen wurden hier auch unangenehmer – mir fehlte durch das viele Rundherum und Gewusele und Bürokratie die Ruhe. Ich versuchte mir zu sagen „nur ein paar schmerzhafte, dann hast du wieder Ruhe und es geht gut weiter“. Der Mann war auch bald wieder da, und schon gings mir besser. Die Wanne wollte und wollte nicht voll werden. Dann hielt der Mann mal die Hand ins Wasser – kalt. Die Hebamme fing an, Schüsseln mit heißen Wasser von wo anders zu holen, aber mir schwante, dass das nichts mehr wird… Die Wehen taten zu dem Zeitpunkt dann erstmals weh – ich war nicht wirklich bei der Sache, watschelte unkoordiniert und planlos ums Kreißbett, klammerte mich bei den Wehen, die arg in den Kreuzbeinbereich zogen an den Mann und tat mir leid. Nach etwa 3 Wehen, die ich so stehend veratmete, wurde meine Knie immer zittriger, mich störte die Unruhe um mich, das Organisieren und Wurschteln von Ärztin und Hebamme – ich wollte gern meine Ruhe. Ich kletterte aufs Bett, fühlte mich grade zu erschöpft um Wehen dieser Stärke im Stehen auszuhalten, und legte mich vorsichtig zur Seite. Und da kam wieder die Hebamme mit dem leidigen CTG Kopf…

Die nächste Wehe war heftig. Die erste mit deutlichem Pressdrang. Die erste, die mich anfing zu überfordern. Ich wollte umschalten auf „Veratmen“, so macht man das doch am Anfang der Presswehenphase, nicht wahr? Schon in der nächsten Wehe scheiterte ich damit so kläglich, dass ich fluchend aufschrie. Ich war total überrollt, konnte nicht damit und nicht dagegen atmen, wusste grad gar nicht wohin mit mir. Diese plötzliche Wucht, der Wechsel von „alles ok“ auf „das überleb ich nicht“ war so übergangslos dass ich gar nicht wusste was los war. Und die Fruchtblase war ja noch gar nicht geplatzt, die muss doch auch irgendwann platzen, oder??? Bei der 3. Presswehe fluchte ich wieder und jaulte zum Mann, dass ich das nicht lang aushalte, nicht wisse was auf einmal los sei! Ich war wirklich sehr verzweifelt und fühlte mich mit einem Mal völlig überfordert. Ich presste schon unproduktiv mit, konnte mich nicht abhalten. Bei der 4. Presswehe presste ich mit wie verrückt, im Leben hätte ich es nicht lassen können, und spürte ein Stechen und Brennen. Ich dachte noch: „Ist mir so scheißegal und wenn ich bis zum Ohrläppchen reiße ich MUSSSS jetzt pressen!!!“ An der Stelle müsste ich dem Hypnobirthing Konzept widersprechen, ich HATTE einen Pressdrang, und zwar einen gewaltigen. Hier nur nach unten atmen oder sachte schieben? Undenkbar.

Eigentlich war ich nicht ansprechbar, aber der Mann sagte ich soll doch mal die Hose ausziehen! Ich maulte nur dass ich darauf jetzt keine Lust habe, ich komm grad kaum klar, er soll mich in Ruhe lassen (ja, ne, vernünftig war das nicht, aber egal). Überredungsversuche halfen nicht, die Ärztin oder Hebamme waren irgendwie auch nicht auf seiner Seite, und so drehte er mich rücklings und begann, die Hose wegzuzuppeln. Noch eine Wehe, die ich mitpresste. Und wieder die Hebamme mit dem verdammten CTG. Der Druck war an dem Punkt gewaltig, mit schoss der Schweiß nur so aus jeder Pore.

Während die Hebamme noch so am Bauch rumfummelt, dreht sich die Ärztin zu mir, und schiebt mir die Knie auseinander, und dann die Hebamme zur Seite „das könne sie sich jetzt sparen“. Die nächste Wehe, die ich pressen muss und eigentlich nicht will (warum weiß ich nicht, ich dachte ich muss noch veratment… *hust*) und an der ich verzweifle. Ich presse die Knie zusammen und versuche zu überleben. Die Ärztin redet auf mich ein, ich soll doch locker lassen und die Beine auseinander tun, und dass der Druck vom Kopf käme, das würde nun auch nicht weniger. Ich verstehe immer noch nichts.

Bei der nächsten Wehe reden sie wieder irgendetwas, das an mir völlig vorbei geht, und der Mann linst kurz nach unten, und sagt dann zu mir, dass der Kopf beinahe da sei und ich solle mal bittedanke die Beine auseinandertun und pressen. Ich weiß noch, wie ich völlig vom Donner gerührt war. Wasbittewie!?? Der Kopf?? JETZT?? Ich hatte es nicht mitbekommen, dass es schon so ernst war! Und kaum dass ich aufhörte dagegen zu arbeiten und guten Gewissens und mit aller Kraft presste, war alles wieder in Ordnung. Der Druck wurde stärker, ich spürte die Dehnung, ich spürte den Widerstand, gegen den ich mit Kraft anmusste, und dann war der Kopf wohl da, dann ich hörte, ich solle veratmen und still halten. Ich spürte ab hier keine Wehen mehr, es war ein konstanter Druck, mittelschlimmleicht, für mich nicht zuzuordnen, musste mich also anleiten lassen, wann ich pressen sollte. Den Rest vom Baby und einen RIESEN Schwall Fruchtwasser brachte die nächste Wehe. Ich schaue nach unten und sehe einen Schlumpf.

Ganz blau liegt es da, mein zweites Kind. Ich greife nach unten und lasse ihn mir auf den Bauch legen (schnell ziehe ich das Shirt hoch, damit da auch Bauch ist und wurschtele schnell den BH zur Seite). Er ist zwar blau, aber sonst sehr wach, schreit, und robbt sich auf mir herum. Er ist fast ganz sauber, nicht blutig, nicht verschmiert, nur ein wenig nass. Er stemmt sich mit seinen Füßchen ab, schiebt sich höher zu mir. Wir begrüßen ihn, und stellen uns vor, dass wir Mama und Papa sind, und uns freuen dass er endlich da ist. Wir fragen nochmal, ob er denn eh ein Junge sei, was bejaht wird, und auch die Uhrzeit wird uns genannt – 22.31.

Die Nabelschnur pulsiert sehr bald nicht mehr, und der Mann schreitet zur Aufgabe. In der Zwischenzeit hat das Baby die Brust gefunden, nestelt eine Zeit daran herum, und dockt sich dann an. Erstmal nur kurz, dann länger. Ich bekomme etwas Oxytocin gespritzt (zur Vorsorge, die Ärztin fragt ob es ok wäre, eine kleine Dosis zu spritzen, um sicherzugehen dass die Plazenta gut und bald käme – ich willige ein, auch wenn ich ihre Sorge nicht ganz verstehe, aber sehe auch keinen Schaden darin), und anschließend glaube ich so etwas eine Wehe zu spüren und schiebe die Plazenta ans Freie.

Nach etwa einer knappen Stunde mit unserem Sohn werde ich untersucht, und da ich wieder innen gerissen bin, genäht. Der Damm ist glücklicherweise intakt geblieben. [Rückblickend muss ich, Achtung tmi, sagen, dass ich nach der Geburt vom Großen das Gefühl hatte „falsch“ zusammen genäht worden zu sein, dachte erst es liegt an der Naht/den Nähten, aber das komische Gefühl blieb seither, und ich fand mich damit ab; Möglicherweise bin ich nun an selber Stelle gerissen, und kann heute sagen, dass wieder alles an Ort und Stelle vernäht wurde… Chichi, somit wars dann also wohl „Glück“…] Das Kleine darf in der Zwischenzeit auf mir liegen bleiben, wird erst etwas später untersucht, wobei ihm sein Papa Gesellschaft leistet und ich die Erlaubnis bekomme, selbst auf Toilette zu gehen.

Nachdem alles medizinische erledigt ist werden wir in ein Untersuchungszimmer geschoben, wo wir Papierkram erledigen und unsere erste Zeit zu dritt genießen. Wir bestaunen unser kleines zweites Wunder, das so gänzlich anders aussieht als der erste Sohn. Viel runzeliger und pickeliger, mit Flecken im Gesicht, aber viel aktiver, fest und kraftvoll an der Brust saugend. Und mopsig! So mopsig, dicke speckige Bäckchen, Hals und Nacken, und knuffelige Beinchen. Naja, 4 Kilo kommen nicht von ungefähr!

Hach… so anders, und trotzdem vertraut, diese ersten Gefühle, das Herzklopfen.. das Spüren, wie man sich unsterblich zu verlieben beginnt… ❤

[Platzhalter fürs erste gemeinsame Foto, das ich noch einscannen muss]

Auf bald,
Hummelchen

Baby · Geburt

Zu viert.

Vollständig macht uns dieser kleine Herr:

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Geschlüpft gestern um 22.31Uhr, mit 53cm Länge, 3990g Gewicht und einem Köpfchenumfang von 35,5cm.
Wir sind beide wohlauf und bereits zuhause.

Alles andere irgendwann…

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Auf bald,
Hummelchen

Geburt · Schwangerschaft

Zielgerade

Seit heute Nacht siehts dann doch ein wenig nach Zielgerade aus. Öfters von diffusen Schmerzen aufgewacht (nix Ungewöhnliches) wurde mir so gegen 4 Uhr morgens klar, dass das wohl Wehen sind. Nix Ordentliches. Aber genug um nicht mehr wirklich gut einschlafen zu können. Ich döse bis 5.30 so vor mich hin und stehe dann auf. Sie kommen so 3-5mal pro Stunde, tun nicht wirklich weh, haben aber Wellencharakter. Da mir ohnehin schon der Magen kracht holt der Mann gegen 7.00 Brötchen und wir frühstücken ausgiebigst (as said, den Fehler mach ich ned ein zweites Mal!).

Ein kleiner Erfolg: der Schleimpfropf beginnt sich zu verabschieden, sonst tut sich aber nichts. Vormittags verschwinden die Wehen dann sogar stückchenweise im Nirvana, und so gehen wir um 12.30 zur regulären Untersuchung zum Frauenarzt (der Große ist mittlerweile bei seiner Oma). Auch dort natürlich nix am CTG, aber dem Baby gehts prächtig. Auch die Plazentaversorgung ist noch top, nur die Fruchtwassermenge ist schon eher grenzwertig niedrig. Ärztin empfiehlt die Standardmethoden zur häuslichen „Einleitung“ und schickt uns mit der Aufforderung, am Wochenende besser aber nochmal im KH kontrollieren zu lassen, wenn sich nichts getan hat, nach Hause.

Nach einem Imbiss unterwegs gehts im Auto weiter mit Wehen. Aber diesmal mit mehr Schmackes. Abstände nach wie vor gut 10 Minuten, aber diese habens schon mehr drauf. Während des Fahrens äußerst unangenehm zu veratmen, und auch nun zuhause zumindest eine kleine Erinnerung daran, dass Babybekommen nicht durchgängig Spaß macht.

Ich arbeite also so vor mich hin, und hoffe dass es nun doch noch ernster wird… Hach, wie bin ich aufgeregt!! ❤

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Auf bald,
Hummelchen

emotions · Organisatorisches

Für mehr Adrenalin!

Hier ists ja viiiel zu langweilig. Darum hab ich mir gestern ganz kreativ was einfallen lassen:

Begonnen hats damit, dass ich (mal wieder) dem Arbeitgeber hinterhertelefonierte, denn die Krankenkasse wartet seit Anfang Dezember auf den Arbeitgeberbescheid. Vorher zahlen sie das Mutterschaftsgeld nicht aus. Geht ja erstmal nur um die 13€ pro Tag, aber von 30.11. bis jetzt hat sich halt doch schon etwas summiert, das mir eigentlich ganz gut reingelaufen wäre. Also hilfts nix: alles abklappern, fragen wer nun wieder Bockmist gebaut hat. Ich telefoniere also mit dem Chef der Personalabteilung, nachdem mir die zuständige Bearbeiterin der wo anders sitzenden Besoldungsstelle mitteilte, das müsse der ausfüllen. Der wiederum sagt, er habe das mitsamt meinem Antrag auf Unterbrechung der Elternzeit ans Präsidialamt geleitet, weil das alles bearbeiten muss. Ich hab dann so lange genervt bis ich die Nummer von eben jener Dame hatte, und die sagt mir: nö, sie hat nie von irgendwem irgendwas bekommen.

Nächster Schritt also, der Kasse erklären dass mein Arbeitgeber leider zu blöde war und ich den Antrag, den die Kasse ihnen geschickt hat, bitte nochmal geschickt brauche, und zwar an *Adresse Bearbeitungsstelle 3*. Daraufhin kommt der Satz, der uns alle erstmal umgeworfen hat.

„Ja, aber… Sie sind gar nicht mehr versichert! Ihr Arbeitgeber hat Sie abgemeldet.“

BÄMM. Ich stand da, wusste nicht ob ich schreien, kotzen, heulen oder alles zusammen soll. WIE BITTE??? Nachdem ich extra vorher nachgefragt hatte, wie das denn läuft wenn mein Arbeitsvertrag IM Mutterschutz ausläuft, und mir, auch nachdem ich ein paar mal explizit gefragt hab ob wir uns nun alle unterm Mann (selbe Versicherung!) familienversichern sollen, klipp und klar bestätigt wurde, dass ich auch weiterhin beitragfrei versichert bleibe – erst mal im Mutterschutz, anschließend durch die Elterngeldstelle während der Elternzeit.

Ich wusst erst gar nicht wohin mit mir, frage die (relativ unfreundliche) Dame, wie das denn sein kann, wie der Arbeitgeber mich einfach abmelden kann, usw.. Ja das weiß sie auch nicht, sie leitet mich dann an wen andern weiter. Bei nächster Stelle bin ich nach erneuter Warteschleife schon völlig mit den Nerven durch und blaffe ins Telefon, dass ich glaub ich muss gleich im Strahl kotzen, ich stehe unmittelbar vor Geburt, es könnte jeden Moment losgehen und dann kommt wer daher und sagt ich bin nicht versichert??? Soll ich mir nun vielleicht einfach ein paar Tausender einstecken bevor ich ins Krankenhaus geh oder wie?? Glücklicherweise war die sehr nett und verständig, und auch erstmal verwirrt: „Ne, das kann ja gar nicht sein, man kann Sie gar nicht im Mutterschutz kündigen… Versteh ich auch nicht.“ Sie hat dann versprochen, das mit meinem Arbeitgeber direkt zu klären, ich hinterlasse ihr alle 3 Kontakte mit dem Hinweis, das wären die drei die alle weniger zuständig seien als der vorige. Sie verspricht hoch und heilig, in einer halben Stunde zurückzurufen.

In dieser Zeit war hier Welt unter. Der Mann war kurz vorm Hohldrehen vor Wut, und wir haben uns dann mal über unsere Rechtsschutzversicherung durch eine Anwältin beraten lassen. Fakt ist, dass, unabhängig wer mich wo wie abgemeldet hätte, mir die Versicherung nicht kündigen darf, da ich pflichtversichert bin. Im Mutterschutz geht das schon gleich dreimal nicht. Ich solle die Kasse auffordern, mir schriftlich zu bestätigen auf welcher Rechtsgrundlage die Kündigung erfolgt sei, und sie wissen lassen dass eine Kündigung schonmal grundsätzlich schriftlich zu erfolgen hätte, aber ohnehin eigentlich nur von meiner Seite aus möglich sei.

In meinem Kopf liefen schon Szenarien… gräßlich. Was, wenn jetzt irgendetwas mit mir und dem Baby wäre, und ich dringend einen Arzt brauche? Was, wenn mit dem Kind, das über mich versichert ist, plötzlich was wäre?

Schließlich kam der erlösende Anruf. Bei meinem Arbeitgeber hätte sie niemanden erreicht, das sei aber auch nebensächlich: ich bin ohnehin noch bis Sommer über die Elterngeldstelle (wegen Kind 1) versichert, auch wenn der (Vollpfosten von) Arbeitgeber den Bescheid noch nicht geschickt hat, und daher mein Mutterschutz noch nicht als „fertig bearbeitet“ in den Akten liegt. Selbstverständlich sei ich krankenversichert.

Nach einer ausgiebigen Dusche (ich war bis dahin klatschnass geschwitzt), und einem gedanklichen Schnaps und unglaublicher Erleichterung fällt mein Blick noch auf den Zettel mit den vielen notierten Telefonnummer. Na so ein Zufall: Ich hab mir den Namen von der pampigen Tante, die mir erklärt hat ich wäre nicht mehr versichert, zufällig notiert…

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Auf bald,
Hummelchen

P.S. Ich blogge das *jetzt* um die sehr unregelmäßigen, aber doch deutlich spürbaren Wehen ein wenig zu ignorieren… ;-D

37.SSW · 38.SSW · 39.SSW · 40.SSW · Babybauch · Schwangerschaft

10. Schwangerschaftsmonat (2.0)

Auch dieser begann verdammt anstrengend, mit den letzten Arbeiten vom Umzug. Genau 20 Tage vor ET hatte ich alle Wände im Haus fertig gestrichen (und weil sich darüber so viele aufregen: grade stehen und mittels Teleskopstange den Arm hoch und runter bewegen is bei Gott weniger anstrengend als dieselbe Zeit einen Einjährigen zu bespaßen!!), aber natürlich gab es noch entsetzlich viel Chaos, Kisten die ausgeräumt werden mussten, mit fehlenden wichtigen Dingen fürn Haushalt (WO verdammt sind die Kaffeetassen drin!!!??).

Mittlerweile ist alles soweit fertig, auch alles fürs Baby, nur etwas ganz Wichtiges ist nach wie vor verschollen: die Kiste mit den Milchpumpen. Ich könnte im Dreieck springen. Ich weiß sie MUSS da noch wo sein, aber ich finde sie schlichtweg nicht! Im Keller sind natürlich noch -zig Kisten, aber eigentlich sind die sortiert, und die übrigen sind solche, die auch eingekistet bleiben können. Wenn ich da tatsächlich überall reinschaun muss *theatralisch ohnmächtig werd*….

Aber zurück zum Thema… Entsprechend gings mir auch körperlich (und psychisch!!!!) nicht so pralle. Die Symphyse meldet sofort zurück, wenn ich ihr zuviel zugemutet habe, und ich hab so viel Wasser in den Beinen dass nachts schlafen seit Wochen sehr schmerzhaft ist. Ich kann nur auf der Seite liegen, und die ist sofort taub, nach etwa 5 Minuten. Auch muss ich die ersten beiden Stunden im Bett etwa im 20-Minuten-Takt aufs Klo, rausgedrücktes Wasser entsorgen. Spaß ist anders.

Irgendein Problem hat wohl auch mein Becken auf der rechten Seite, wann immer ich rechts liege fängt da genau in der seitlichen Beuge ein widerwärtiger Schmerz an, wie ne Mischung aus Muskelkrampf, Seitenstechen und Hexenschuss. Zuerst dachte ich schon, ich hätte irgendwie komische Wehen, aber da auch nach 10 Minuten Dauer-Schmerz keine Pause kam, war das vom Tisch. Höher und anders lagern mittels Kissen hat nichts geändert. Ich kann also nur noch links rum schlafen, was das Ganze noch blöder macht.

Meine Verdauung hatte auch schon bessere Zeiten, aber ist im Rahmen. Mein Appetit hat große Schwankungen: mal gar kein Hunger, mal könnte ich reinhaun wie.. naja, könnte! Mein Magen hat keinen Platz mehr, wenn ich auch nur etwas über Hunger esse, dann drückt er so ans Herz dass ich mich wahnsinnig unwohl fühle, weil ich den Herzschlag so spüre, und Magenschmerzen bekomme. Führte dazu, dass ich vor Weihnachten auch ein wenig abgenommen hatte, aber ich denke die Kekse und das Raclette zu Silvester haben das wieder ausgebügelt… -.-
Nahezu „Heißhunger“ hab ich die letzte Woche auf Äpfel entwickelt, und zwar Boskoop. Nur die! Dieses schön säuerliche, knackige, aber doch weiche.. mmmmhhhh.. Jeden Abend muss einer sein. 😉 Interesse an Süßigkeiten hab ich dafür glücklicherweise nicht, mit Ausnahme von Waffeln, nachdem ich ein sündhaft leckeres Rezept gefunden hatte.

Die Babybewegungen werden immer weniger. So wenig, dass ich manchmal da sitze und mich sorge. Nur Schluckauf hat der Kleine sehr regelmäßig. Ich habe das Gefühl, dass er waaahhnsinnig weit „innen“ und „unten“ liegt, und ich kaum noch was von ihm mitbekomme. Er verschwindet gerade wirklich völlig in Bauchmitte.

Und wie siehts mit Geburtsbeginn aus? Nun…
Senkwehen hab ich seit über 2 Wochen sehr sehr häufig. Der Bauch wird dabei so bretthart, dass ich manchmal nicht mehr weiß wie ich sitzen und atmen soll. So als wären alle Muskeln bis zum Zerreißen dauer-angespannt. Nicht schmerzhaft, nur tierisch unangenehm. Seit einigen Tagen kommt dabei auch ein gewaltiger Druck nach unten zustande. Ich weiß nicht, ob das Baby dabei einfach nur so ins Becken bohrt, oder ob das wirklich von der Wehe selbst kommt, aber es führt zu stechenden „Schmerzen“ im Beckenknochenbereich auf der Unterseite. (Schmerzen mit Gänsefüße, weil es kein schlimmer Schmerz, aber eine sehr deutliche Missempfindung ist.) All das kommt sehr häufig übern Tag (so 3-4 mal die Stunde etwa, mal deutlich häufiger, mal paar Stunden gar nicht), hat aber von der Qualität her weder was „wellenartiges“ noch Wehencharakter. Ist also nur Vor-Geplänkel. Aber zumindest wohl die nächste Stufe vom Vorgeplänkel.
Verlässliche Anzeichen gibts eigentlich keine. Der Schleimpfropf ist noch da wo er sein soll (zumindest habe ich nichts Gegenteiliges bemerkt). Nur Hormone scheinen ein paar mehr rumzufliegen als sonst – die Brüste spannen gelegentlich und ich sammel Pickel. Der gesamte „untere Bereich“ ist geschwollen und sehr empfindlich (und wohl gut durchblutet, Rasieren gibt daher und mangels Sicht immer ein kleines „Blutbad“), das aber schon seit einiger Zeit.

Ich hoffe einfach nur, dass der Kleine nicht lange überzieht. Der Mann hat diese Woche noch Urlaub, danach wäre ich den ganzen Tag mit dem Kind alleine zu Hause. Abgesehen davon, dass ein Geburtsbeginn dann echt einfach *uncool* wäre (für diesen Notfall würden aber sofort auch die Schwiegers aus der Arbeit heimfahren, die einen kürzeren Weg haben als der Mann, der gut mal 2 Std brauchen kann, je nach Zug), so ist auch schon im Normalzustand mit den Dauer-Senkwehen aufs Kind aufpassen höllisch anstrengend und unangenehm. Ein paar Daumen könnte ich also brauchen! 😉

Go, Baby, go !!!

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Auf bald,
Hummelchen

Gedanken · Organisatorisches

Mal kurz nachgerechnet

Ich will mich damit eigentlich wirklich nicht auseinandersetzen momentan, aber ich muss dringend schaun, wie ich ab nächstem Jahr die Kinder „losbekomme“. KiTa Plätze für den dann 2jährigen sind schon schwer genug zu finden hier, und für mein dann einjähriges Baby wird es de facto unmöglich, und ich muss hoffen dass die einzige Tagesmutter im 20km-Umkreis einen Platz frei hat. Ich könnte ihn jetzt schon – verbindlich – reservieren. Ob ich dann aber auch verbindlich einen Job haben werde, nächstes Jahr, das weiß ich natürlich noch nicht.

Und dann hab ich grad mal so, verschlafen, durchgerechnet. Ich bekomme für den Großen noch bis Herbst das halbe Elterngeld, das sind etwa gut 500€, für den Kleinen werde ich es auf ein Jahr auszahlen lassen, das sind dann nochmal knapp 500€, bis etwa Ende des Jahres. Pi mal Daumen optimistisch sind das also etwa 1000€. Dazu Kindergeld. Nicht schlecht eigentlich, nur ja eben zeitlich begrenzt. Jedenfalls stehen uns mal bis Herbst keine Geldsorgen ins Hau, so nichts Unerwartetes passiert *fingerkreuz*.

Anschließend hätte ich noch ein Jahr ALG I „offen“, das ich nicht nützen möchte, nur evenutell müsste wenn ich nicht gleich einen Job finde (den ich natürlich selbstverständlich nicht erst am 1.1.15 zu suchen beginnen werde, schon klar, ne……). Das wären dann vermutlich auch nochmal so 1000€.

Nähmen wir an ich ginge arbeiten, ab Januar 2015. Ich kann und werde nicht Vollzeit arbeiten, weil es schlichtweg keinen Ganztags-KiTa-Platz gibt, der so lange geht wie ein Ganztags-Arbeitstag. Ich kann mich auch nicht darauf verlassen, dass die Großeltern einspringen können. Sie sagen es zwar, aber da ist ja noch der Hund. Der Hund war schon der Grund warum sie uns im vergangenen Jahr im Prinzip gar nicht helfen konnten, und ich glaube also nicht mehr daran dass sich das jemals ändern würde. Unterm Strich kann ich also nicht vollzeit arbeiten.

Wieviel muss ich nun arbeiten, damit wir zumindest mit nicht weniger Geld aussteigen, als wenn ich zu Hause bliebe? Nun, wir rechnen: jeder Betreuungsplatz kostet so etwa 200€. Die KiTa etwas weniger (wobei das erst gilt wenn beide Kinder dort sind, also sinds dann effektiv doch deutlich mehr), die Tagesmutter, wenn sie denn Platz hätte, etwa 300, wobei ich dann wenn ich klage ja ein wenig erstattet bekomme (*augenroll*). Ich muss mit etwa 200€ Benzingeld rechnen, ich werde wohl kaum im selben Ort einen Job finden, und werde das Auto brauchen da ich ja jedes Kind in eine andere Himmelsrichtung verschiffen muss, bevor ich dann in meine Arbeitsstelle aufbreche.

Zusammengefasst: für den Luxus arbeiten zu dürfen müssen wir auf jeden Fall 700€ bezahlen. Wenn ich rechne, dass wir die 1000€ als „Basis“ brauchen damit unsere Haushaltsrechnung aufgeht, dann schaffe ich das wohl nur knapp mit einem 80%-Job (gut, je nach Branche und Betrieb könnt sichs ausgehen).

Mäh. Bitte wie macht ihr das????

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Auf bald,
Hummelchen

Entwicklung · Kleinkind

14-Monats-Geburtstag

Jaja, der letzte Monatsrückblick entfiel. Erstens aus Zeitmangel, zweitens aus Inhaltsmangel. Ich finde, hier explodiert gerade nichts so, dass ich monatlich viel anderes fest halten kann, und daher reicht es für mich als Erinnerung, alles im 2-Monats-Takt zu notieren.

Sprache: Ich habe den Eindruck, du verstehst fast alles, was man so redet. Zumindest die einfachen Dinge. Wir wissen beispielsweise oft nicht, wie wir Essen umschreiben sollen, um dich nicht zu früh „heiß“ drauf zu machen. Mit dem selber reden hast dus dafür gar nicht. Du plapperst zwar manches nach, aber eher ungenau und relativ lustlos. Du kannst dich leider sehr deutlich mit Gequietsche und Herumzeigen verständlich machen, sodass das Reden für dich aktuell kaum Anreiz darstellt. So richtig gezielt artikulierst du eigentlich nur den Essenswunsch 😉 Aber der Vollständigkeit halber mal, hier dein Repertoire:
Namnam – Essen, Hunger, und alles was damit zu tun hat. Auch oft vom „essen“ zeigen begleitet. Das Wort gibt es ausschließlich in forderndem, schon meist recht vorwurfsvollem Ton
Mama, Papa – offensichtlich; Mama wird aber oft fließend „namnam“, generell schimpfst du gern mit Mama wenn du Hunger hast
ja – oft einfach nur als Bestätigung wenn man dich anspricht; manchmal auch ein russisches „da“ (nein hat dir keiner so gesagt)
nein – du magst das Wort gern, aber nicht zielgerichtet. Standarddialog: „Hast du ein Stinkie?“ – „Neinneinnein!“ (es stimmt nie wenn du das behauptest!)
Brummbrumm – Auto; zielgerichtet wenn du ein Auto in die Hände bekommst
Wuwu – Staubsauger; wann immer du ihn siehst
Dede/Diti/Dite/Dinte – Dingdong; Kirchturmglocken. Wann immer du sie läuten hörst oder du den Kirchturm siehst; wird immer von Hin- und Herwippen begleitet.. *chichi*
Dante/Dente – Danke; sagst du fast immer wenn man dir was gibt.. hach was bist du höflich!
Datta – ich weiß nicht, was du damit meinst, aber du sagst es oft wenns ans Wickeln geht. Kacka? Wer weiß….
Ball – nach Aufforderung
Dack dack – Quak quak, sagst du wenn mans vormacht

Spielen: Aktuell räumst du gerne um, und ein, und aus. Dein „Weihnachtsgeschenk“, ein Regal mit vielen Schubfächern und Kisten bereitet dir also viel Freude. Du entdeckst gern, was wo eingeräumt ist und sortierst dann neu. Sehr viel Spaß hast du auch mit deinem Pukylino, mit dem du sehr schnell sehr geschickt umgehen konntest. Nach nur wenigen Tagen kannst du damit Kurven fahren, und auch reversieren wenn du dich in die Enge gefahren hast. Wir sind wirklich beeindruckt, wie schnell du das raus hast. Wenn du doch wo anfährst und nicht weiterkommst, aber nicht umdrehen willst, musst du natürlich wahnsinnig empört aufschreien und schimpfen, ebenso wenn dir was nicht gelingt.
Sehr gerne würdest du mehr mit den Katzen spielen. Dem Kater bringst du ständig Spielzeug und wedelst damit vor seinem Kopf (oder auf…) in der Hoffnung, er möge einsteigen. Leider bist du grade extrem wild und recht grob, sodass auch dieses geduldige Kalb bald die Flucht ergreift, was du dann ausgesprochen blöd findest. Es gefällt dir aber auch, wenn Mama oder Papa mit der Katze spielen und du zuschaust. Du lachst dann immer und freust dich sehr.
Rumblödeln ist dir nach wie vor am Allerliebsten. Je wilder desto gut! Im Kreis hüpfen, in die Luft werfen, Flugzeug spielen. Bloß nicht aufhören! Solltest du jemandem gegenüber skeptisch sein oder gar fremdeln: wenn er dich am Arm hat und hüpft oder tanzt ist das Eis fast sicher gebrochen.
Was du auch heiß und innig liebst, ist Singen und Tanzen. Sobald du egal wo egal welche Musik hörst, beginnst du sofort auf „a-a-aaa-aa“ oder „lalala“ mit zusingen und zu wippen. Manchmal ruderst du auch lustig mit deinen Ärmchen, wenn man dich zum „Tanzen“ auffordert. Auch mit sämtlichen Musikinstrumenten hast du viel Spaß, seis Opas kleines Keyboard, oder sämtliche Tröten, Pfeifen, Glocken oder trommelartige Dinge (oder alles was sich dazu missbrauchen lässt, man denke an den Kater und die Colaflasche…).

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Motorik: Mittlerweile läufst du auch gern an der Hand, stellst dich aber insgesamt nicht sehr geschickt an. Alleine auch nur 2 Schritte zu tun fällt dir im Traum nicht ein. Erstaunlicherweise hält dieser Zustand nun schon etwa 5 Monate an. Hätte ich das geahnt, hättest du einen Lauflernwagen bekommen, du schiebst nämlich nach wie vor sehr gern den Couchtisch durch die Gegend. Wir warten eigentlich täglich darauf, dass es bei dir „klick“ macht, vor allem da du oft selbst genervt bist, größeres Spielzeug nicht sinnvoll von A nach B tragen zu können. Mal sehen, wanns soweit ist…
Treppenklettern kannst du dafür toll. Hat es dich lange nicht interessiert, machst dus seit wir im Haus wohnen einfach so, und zwar gerne. Mamas Riesenbauch und Rücken dankens dir!

Schlafen: Hier verwöhnst du uns! Seit der ersten Nacht im Haus schläfst du durch. Also so richtig. Ohne Nachtfläschchen! Du gehst um 20h ins Bett und schläfst dann etwa 12 Stunden. Manchmal etwas weniger, aber es kommt auch mal vor dass du phasenweise (meist beim Zahnen) bis 9 schläfst. Der Weihnachtsrekord war 9.30, du Goldkind. 😛
Diese langen Nächte sind aber auch die, in der du uns öfter mal „rufst“, wissen möchtest dass wir noch da sind, gern den Schnuller wieder installiert hättest, oder oder. Oft dauert das aber etwa eine Minute, dann schläfst du weiter.
Tagsüber gibt es ein Schläfchen, zwischen 1,5 bis 3 Stunden. Schwankungen wieder je nach Zahnstand.
Was auf jeden Fall anzumerken ist: du schläfst signifikant schlechter/kürzer wenn Papa nicht da und Mama daher mit dir alleine ist. Mit Absicht, nicht wahr?

Schmusen: Kuscheln kannst du einfach nicht ab, selbst das innigste Drücken dauert nur Millisekunden. Knutscher verteilst du immer noch gern und äußerst freizügig an alle, aber das wars. Streicheln lässt du dich auch nicht gern, mit Ausnahme vom Rücken: du hast dort auch trockene Hautstellen und wenn Mama da leicht „kratzt“ lässt du dich sofort hängen, hältst still und lässt dich verwöhnen. Oft ist das auch so eine Art Kuscheln abends oder morgens beim Eincremen: da sitzt du vor Mama oder Papa, lehnst dich nach vorne an die Brust und lässt dich eincremen und massieren. Hach, wie schön! Mit restlichem Körperkontakt bist du nämlich wahnsinnig geizig.

Soziales: Du fremdelst vor allem bei Frauen. Männer können dich schneller für sich gewinnen, oft weil die ein wenig unterschwelligen Quatsch mit dir machen und dich nicht anflöten oder gleich auf den Arm wollen. Du möchtest dich gern in Ruhe annähern, und es ist förderlich dich da ein wenig zu „ignorieren“ und dir kein Interaktionsangebot zu machen. Wenn man dich dann anguckt, eine lustige Grimasse schneidet oder dir einen herzlichst ersehnten Gegenstand reicht hat man schon ein paar Pluspunkte. Ab dann blödeln, und schon läufts…

Entwicklung: steht hier grad eher still; seit einiger Zeit gibt es keine großen Neuerungen, keine neuen Fähigkeiten. Es plätschert eher. Glücklicherweise bist du daher eher entspannt und pflegeleichter als sonst. Schon während ich das hier übrigens schreibe, hast du eine neue „Phase“ gestartet, in der du eher schwer verdaulich bist. Mal schaun, was da nun so alles kommt…

Ernährung: Eigentlich isst du alles. Außer du hast grad so eine Mäkelphase. Du isst eigentlich nie wenig, aber phasenweise sehr wählerisch. Was eigentlich immer geht ist: Brot, Obst, Fisch. Von letzterem hast du dir vor wenigen Tagen ein komplettes 100g-Filet reingezogen, das du nur bekommen hast weil du grade alles andere verweigert hast. Oft klappts auch mit Nudeln. Fleisch spuckst du auch nur in den seltensten Fällen aus. Am schlimmsten ists beim Gemüse. Also, nicht mit Gemüse generell, weil püriert isst du alles. Aber Gemüse am Stück ist immer ein Kampf. Hilft nix, ich werds dir so oft vorsetzen bis es klappt, aber es ist leicht Nerven-belastend. Einige Ausnahme sind Cocktailtomaten, die ziehst du dir in einem Affentempo rein.
Mittlerweile gibt es hier auch kaum mehr Brei, Gläschen überhaupt nur wenn wir grad nichts essen oder unterwegs sind. Das Hauptessen isst du mit uns, ganz normal „vom Tisch“. Abends gibts aber noch fast immer deinen Milchbrei. Findest du nicht wirklich toll, wirst du wohl auch nicht mehr lange akzeptieren, aber grad in Phasen wo du zwischendrin fast nur Brot isst gibts das nicht auch noch abends.
Trinken – kannst du. Wenns sein muss. Kaum hast du kein Nachtfläschchen mehr weißt du wies geht. Aber auch hier hast du Phasen wo du fast gar nichts nimmst. Ursache ungeklärt…

Gesundheit: Bis auf eine kleine Erkältung, die Papa angeschleppt hat, bist du fit. Aktuell haben wir deine Hautstellen gut im Griff. Das Geheimnis scheint zu sein, die Spezialcremes im Wochentakt zu rotieren. Alle wirken nämlich, und hören dann  nach der „Gewöhnung“ auf zu wirken. Wir wechseln uns also mit Eubos, Eucerin und Ureacreme ab. Großflächig tut dir die lila Creme von Weleda gut.

Körperliches: Hier wird Größe 86 getragen, bei den Hosen reicht das massig, vor allem Jeans ohne Gummibund sind dir oft trotzdem viel zu locker und rutschen. Bodys und Oberteile sind auch in 86/92 angebracht, je nach Schnitt. Windeln nach wie vor Pampers baby dry in 4+.
Zähne wachsen dir grad wie verrückt. In nur gut 2 Wochen hast du alle 4 Eckzähne bekommen. Natürlich war das anstrengend, aber ich glaube, dass du verhältnismäßig „leicht“ zahnst. Du schläfst trotzdem (mehr als!) gut, brauchst dabei fast nie ein Zäpfchen (1 im Monat?), isst normal, kein Zahnfleischbluten oder ähnliches….

Pfui: Wickeln, auf den Rücken legen, der Heizlüfter (PANIKATTACKEN sind nix dagegen!)

Highlights: Katzen, Essen, Quatschmachen

Eigentlich, wenn du grad nicht so rum-phas-t, ist es grade eine ausgesprochen schöne Zeit mit dir. Schade, dass Mama nicht so mit dir spielen kann, wie du es grade gerne hättest, aber das kommt wieder…

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Auf bald,
Hummelchen